Ausgehend von einer immer komplexeren Welt mit nahezu unbegrenztem Zugang zu Informationen, wird auch die Welt der Athleten immer komplexer. Neben dem „normalen“ Trainings- und Wettkampfbetrieb sammeln sich mehr und mehr Spezialisten in den einzelnen Sportarten, die sich um die Entwicklung der Athleten kümmern wollen.
Dabei ist unsere Erfahrung, dass dies oft gut gemeint ist, am Ende aber wenig zielführend ist. Denn anstatt die Maßnahmen zu koordinieren und die Belastungssteuerung und eingesetzten Maßnahmen ideal auf den jeweiligen Athleten abzustimmen, entsteht der subjektive Eindruck immer mehr machen zu müssen.
Teamtraining, Einzeltraining, Athletiktraining, Videotraining, Ernährungsberatung, Mentaltraining und Physiotherapie sind nur einige Beispiele, die oftmals unkoordiniert nebeneinander durchgeführt werden.
Neben dem hohen zeitlichen Aufwand, um die einzelnen Maßnahmen durchzuführen, besteht häufig auch noch ein hoher organisatorischer Aufwand die einzelnen Experten zu koordinieren und zu „besuchen“. Die Verantwortung dabei liegt oft allein beim Athleten, der dadurch wertvolle Regenerationszeit verliert. Eine inhaltliche Steuerung findet oftmals gar nicht statt, da davon ausgegangen wird, dass sich der Experte in seinem Fachgebiet bestens auskennt und schon wissen wird was er tut.
Häufig liegt die Koordination der einzelnen Maßnahmen des Athleten in seiner eigenen Verantwortung. Wir sind davon überzeugt, dass dies bei den steigenden Trainingsumfängen und zusätzlichen Belastungen nicht zielführend und zeitgemäß ist.
Zudem ist der Athlet zumeist nicht in der Lage eine fachspezifische Abstimmung und Koordination der einzelnen Maßnahmen so vorzunehmen, dass diese schlüssig ineinandergreifen.
Daher sieht das Konzept vor, dass jedem Athleten ein Mentor an die Seite gestellt wird. Die Aufgabe des Mentors ist die Koordination und Abstimmungen der einzelnen Akteure im individuellen Netzwerk des Athleten.
Der Mentor erfüllt dabei drei wesentliche Aufgaben:
Die umfassende Dokumentation aller Maßnahmen bildet die Grundlage zur Koordination und zielgerichteten Steuerung des langfristigen Leistungsaufbaus.
Hierbei ist es häufig so, dass die Maßnahmen gar nicht oder unzureichend dokumentiert werden. Eine Dokumentation beim Verein ist aus unserer Sicht nicht zielführend, diese sollte immer standortunabhängig und im Zugriff des Athleten sein. Egal wo der Athlet gerade aktiv ist oder in Zukunft aktiv sein wird. Hierzu soll jeder Athlet eine eigene Sportlerakte bekommen.
Diese umfasst Trainingspläne, Behandlungspläne sowie individuelle Zielvereinbarungen zur langfristigen Begleitung der sportlichen Karriere. Diese sollen sowohl zur motivatonalen Unterstützung des Athleten dienen, als auch eine retrospektive Analyse der Maßnahmen ermöglichen.
Dies ist aus unserer Sicht vor allem im Falle einer Verletzung oder im Falle eines Nicht-Erreichens von Zielsetzungen elementar wichtig, um die richtigen Stellschrauben verändern zu können.
Dabei spielt die Einspeisung der Daten des Athleten eine entscheidende Rolle. Dies muss gelernt und zu Beginn eng begleitet werden (Mentor), denn die Qualität der gelieferten Daten wird die Entwicklungsgeschwindigkeit maßgeblich beeinflussen.
Ebenfalls in der Sportlerakte abgelegt sind regelmäßig durchzuführende Tests, Screening, Fotos und Videos, die die Entwicklung des Athleten dokumentieren.
Die Kontrolle, Auswertung und Aufbereitung obliegt dem jeweiligen Mentor.
Der Athlet steht bei uns im Mittelpunkt aller Bemühungen, aber nicht im Zentrum des Netzwerks. Hier sollen Experten die Geschicke steuern und koordinieren. Der Athlet soll das bestmögliche Paket erhalten, um die beste Version seiner selbst zu werden.
Dabei liegt eine große Verantwortung bei ihm, denn nur durch seine Rückmeldungen, seine Dokumentation und seine Bereitschaft zur uneingeschränkten Zusammenarbeit kann das maximale Potential zur Entfaltung bringen.
Das Vertrauen zu den einzelnen Experten steht dabei im Vordergrund, weswegen jeder Athlet sein individuelles Netzwerk aufbauen und auch ein Stückweit pflegen muss.